Vereinschronik des SV Bürglein e.V.
Der Sportverein Bürglein wurde am 14. März 1948 in der Gastwirtschaft "Zur Post" in Anwesenheit von 42 Bürgern gegründet. In dieser Gründungsversammlung wurde folgende erste Vorstandschaft gewählt:
1. Vorsitzender Johann Heinisch, 2. Vorsitzender Andreas Aldörfer, Kassier Hans Pirner, Schriftführer Michael Huber und Spielleiter Peter Hemmel. In den Ausschuss kamen Lehrer Friedrich Fischer, Angestellter Peter Kitsch, Schreinermeister Konrad Rosa sowie Schneidermeister Leonhard Hummel.
Der Vereinsbeitrag wurde (Währung war damals noch die Reichsmark) auf "Eine Reichsmark" für Erwachsene und "Fünfzig Reichspfennige" für Jugendliche festgelegt.
Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg machten eine Vereinsgründung sehr schwierig. Sie war stark von der Gunst der US-Militärregierung abhängig. So musste der erforderliche Zulassungsantrag damals von unbescholtenen Bürgern unterzeichnet werden. In Bürglein waren dies Michael Hess, Stefan Heinisch, Johann Kögler, Johann Rosa und Leonhard Wimmer.
Der Verein entwickelte sich kontinuierlich und schon bald war die Marke von 100 Mitgliedern erreicht. Zu dieser Zeit begannen auch die ersten baulichen Maßnahmen. Während man zuvor noch abwechselnd auf einer Wiese oberhalb der Weihersmühle oder in der "Röger-Wiese" in Böllingsdorf spielte und die Holztore jedes Mal mittransportiert werden mussten, wurden mehrere Flächen nördlich der Ortsverbindungsstraße zwischen Bürglein und Betzendorf angepachtet, um darauf den ersten eigenen Sportplatz zu errichten. Aus Geldmangel betrug die Bauzeit allerdings fast 4 Jahre.
Für heutige Zeiten unvorstellbar war die Tatsache, dass sich die Sportler bis 1954 im Freien umziehen mussten. Deswegen wurde noch im selben Jahr eine Holzhütte von einer Sportanlage im Nürnberger Knoblauchsland abgebaut, mit Hilfe eines Traktors samt Anhänger nach Bürglein transportiert und hier wieder aufgebaut, wo sie bis zum heutigen Tage steht.
Auch wenn sie jetzt für die meisten Kinder und Jugendlichen, die wöchentlich am alten Sportplatz trainieren, nur noch ein kaum beachtetes Objekt darstellt, so ist dieses Häuschen für unsere älteren Mitglieder mehr als nur eine schöne Erinnerung an die Anfangsjahre des SV Bürglein.
Im Jahre 1958 wurde am Pfingstwochenende dann das 10-jährige Vereinsjubiläum mit einem Pokalturnier gefeiert, welches in den kommenden Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Vereinslebens und damit schon zur Tradition wurde und heute immer noch als dreitägiges Jugendturnier ausgetragen wird.
1960 wurde für monatlich 60 Mark der erste bezahlte Trainer verpflichtet. Die Spieler hingegen mussten für jedes Training einen Unkostenbeitrag leisten.
1963, im Zuge der Flurbereinigung, begannen dann erstmals Planungen für die Errichtung eines neuen Sportgeländes mit einem Vereinsheim und sogar einer Turnhalle. Diese neue Sportanlage sollte nahe am Ort liegen, da sich der bisherige Sportplatz doch ein erhebliches Stück entfernt vom Dorf befindet.
1969 waren die Planungen schließlich soweit gediehen, dass mit den Arbeiten begonnen werden konnte, da man das 25-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1973 auf der neuen Sportanlage feiern wollte.
Während der Bauarbeiten des Feuerwehrgerätehauses, in dessen Obergeschoss für den Sportverein Umkleide-, Dusch- und Geräteräume sowie sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen, kam es aber aufgrund der Eingliederung der Gemeinde Bürglein (die eine wichtige Finanzierungsstütze war) in die damalige Großgemeinde Heilsbronn zu einer achtmonatigen Unterbrechung.
Auch vom Bayerischen Landessportverband konnte nicht mit Zuschüssen gerechnet werden, da wegen der in Deutschland stattfindenden Olympischen Spiele eine Antragssperre bestand.
Zum Vereinsjubiläum 1973 waren die Arbeiten jedoch weitgehend abgeschlossen, so dass die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Gründungsfest begangen werden konnten.
Somit war es dem 1. Vorsitzenden Fritz Heinisch mit seinem Stellvertreter Franz Hajek und ihren zahlreichen Helfern - denen besondere Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz gebührt - gelungen, eine Sportanlage zu errichten, die im Landkreis Ansbach zur damaligen Zeit als einmalig bezeichnet werden konnte. Das Jahr 1973 war auch zugleich das Gründungsjahr der Damen-Gymnastikgruppe Bürglein.
Im Jahr 1974 folgte dann die offizielle Einweihung des neuen Sportgeländes. Die Tribüne wurde in den Jahren 1974/1975 errichtet. Das Holz hierfür stifteten die Rechtler der Kirchengemeinde Bürglein und die Waldbesitzer nach einem Spendenaufruf der Vereinsführung. Heute ist die Tribüne mit einer kleinen Küche, einem Aufenthaltsraum, Toilettenanlagen sowie Lagerräumen sowohl für die Instandhaltung des Sportplatzes als auch für den Spielbetrieb ausgestattet. Immer wieder waren es die Vorsitzenden, die den Anstoß dazu gaben, das Bauwerk Zug um Zug zu erweitern, bis es schließlich allen Anforderungen an einen geregelten Ablauf der unterschiedlichsten Vereinsaktivitäten gerecht wurde.
Im Jahre 1976 wurde die Landfrauengruppe Bonnhof-Betzendorf gegründet. Diese schloss sich, ebenso wie die Damen-Gymnastikgruppe, aus versicherungsrechtlichen Gründen dem Sportverein an.
Im Laufe der Zeit machte sich immer mehr das Problem einer fehlenden Beleuchtung bemerkbar. Aus diesem Grund wurde am alten Sportplatz eine Flutlichtanlage installiert. Die Stromversorgung wird bis zum heutigen Tage von einem Aggregat übernommen. Damit hatten nun alle Mannschaften die Möglichkeit, auch nach Einbruch der Dunkelheit im Freien zu trainieren oder im Notfall auch Spiele auszutragen.
Aus sportlicher Sicht gibt es mehrere Erfolge nachzuweisen. Dreimal, 1949/50, 1965/66 und 1972/73 wurde der Aufstieg in die B-Klasse geschafft. 1983 kam der Abstieg in die C-Klasse. Bis zum Jahre 2001 spielte man dann in der C-Klasse, die mittlerweile in A-Klasse umbenannt worden war. Während dieser fast 20-jährigen Durststrecke mussten einige sportliche Krisen überwunden werden. Trauriger Höhepunkt war die Abmeldung der Reservemannschaft Ende der Neunziger Jahre. Georg Sandner übernahm den Posten des Spielleiters und sah sich gezwungen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In der Saison 2000/01 wurde dann sensationell der Aufstieg in die Kreisklasse geschafft. Seit dem Jahr 2003 spielt man nun wieder in der A-Klasse. Im Jahre 2009 soll erneut der Aufstieg geschafft werden. Der aktuelle Spielleiter heißt Erwin Oheimer, Trainer der 1. und 2. Mannschaft ist Uwe Stotz.
Ein Paukenschlag in der Vereinsgeschichte war das Jahr 2004. Es gab ernsthafte Überlegungen, in den Frauenfußball einzusteigen. Diese Gedankenspiele wurden dann tatsächlich in die Tat umgesetzt und es wurde eine Damenmannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Diese nimmt mittlerweile sehr erfolgreich an der Punkterunde teil und wird im Sommer 2008 bereits in ihre fünfte Saison gehen.
Auch in der Jugendarbeit war der SV Bürglein sehr tätig. Bereits 1952 wurde eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen, vier Jahre später folgte eine Schülermannschaft. Da im Laufe der Zeit nicht mehr ausreichend sportbegeisterte Kinder gewonnen werden konnten, wurden im Jugendbereich Spielgemeinschaften mit dem TSC Weißenbronn und dem 1.FC Heilsbronn eingegangen.
Aktuell besteht bei den älteren Jugendmannschaften eine Spielgemeinschaft mit dem SV Großhabersdorf, was seit mittlerweile vier Jahren sehr gut funktioniert.
Im Jahr 2008 nehmen folgende Mannschaften für den SV Bürglein am Spielbetrieb teil:
Eine Erste Mannschaft und eine Reservemannschaft
Eine Damenmannschaft
Eine AH-Mannschaft (Alte Herren)
Neun (!) Jugendmannschaften
Im gesellschaftlichen Bereich war man frühzeitig aktiv. Schon in der Gründungsversammlung setzte sich der Verein das Ziel, nicht nur die sportliche Ertüchtigung der Mitglieder zu fördern, sondern auch das kulturelle Leben durch Vorträge, Wanderungen, Theateraufführungen, Spiel und Tanz zu pflegen. Zudem wurden Ausflüge z. B. nach Holland, Helgoland, Italien, Ungarn oder Österreich unternommen, die aus gesellschaftlicher Sicht zu den Höhepunkten im Vereinsleben zählten. Noch heute begibt sich die AH-Mannschaft jedes Jahr auf eine mehrtägige Bergtour.
Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Vereins in den letzten 60 Jahren hatten die jeweiligen 1. Vorsitzenden. Es waren dies:
Hans Heinisch | 1948 - 1950 |
Alfred Frohberg | 1951 - 1954 |
Hans Heinisch | 1955 |
Fritz Heinisch | 1956 - 1957 |
Georg Sieghörtner | 1958 - 1960 |
Fritz Heinisch | 1961 - 1974 |
Franz Hajek | 1974 - 1985 |
Georg Sandner | 1985 - 1986 |
Hermann Schottner | 1986 - 1989 |
Bernhardt Däumler | 1989 - 1995 |
Georg Vogelhuber | 1995 - 2001 |
Manfred Gaukler | 2001 - 2013 |
Reiner Blümlein | 2013 - 2016 |
Sebastian Gaukler | seit 06.01.2016 |
All' diesen Personen ist es zu verdanken, dass der SV Bürglein weiter bestehen blieb. Jeder prägte den Verein mit seinen Ideen, seinen Arbeiten und seiner Führung.
Darüber hinaus danken wir allen, die in den vergangenen 60 Jahren mitgeholfen, uns unterstützt und im Verein Verantwortung übernommen haben. Eingeschlossen sind alle freiwilligen Helfer, die Betreuer und Übungsleiter der einzelnen Mannschaften und diejenigen, die den Sportverein Bürglein zu dem gemacht haben, was er heute ist.
Wir müssen vor allem aber auch den damaligen Gründervätern und Bürgern gedenken und noch heute dafür danken, dass sie unseren Verein ins Leben gerufen haben.
Zum 30.11.2007 gehören dem Sportverein inklusive der Damen-Gymnastikgruppe und der Landfrauengruppe 467 Mitglieder an.
Im Jahr 2008 feierte der SV Bürglein e.V. sein 60-jähriges Gründungsjubiläum.
Bürglein, im Januar 2016
Sebastian Gaukler Schriftführer SV Bürglein